Im Japan der Edo-Zeit (1603 – 1868) waren die „Bilder der fließenden Welt” (ukiyo-e), wie diese Drucke auch genannt werden, ein fester Bestandteil der städtischen Lebenswelt und Unterhaltungskultur. Beliebte Motive waren Schönheiten, Bühnenstars oder Landschaften. Was den japanischen Farbholzschnitt hierbei auszeichnet, ist die Verbindung von künstlerischer Exzellenz und handwerklichem Können. In Werken von Künstlern wie Utamaro, Hokusai, Hiroshige, Yoshitoshi oder Hasui werden die besonderen Stilmerkmale und vielfältigen kulturhistorischen Bezüge dieser Kunstform sichtbar. Als Gebrauchskunst entstanden und in großer Zahl hergestellt, gelten viele Drucke heute als Kunstwerke höchsten Ranges.Als japanische Farbholzschnitte ab der Mitte des 19. Jahrhunderts in größerer Zahl nach Europa und Nordamerika gelangten, lösten sie dort eine geradezu enthusiastische Rezeption aus. In Werken des Impressionismus, des Jugendstils und anderer Kunstrichtungen – beispielsweise bei Claude Monet, Vincent van Gogh oder Gustav Klimt – haben sie vielfältige und unübersehbare Spuren hinterlassen. Bis heute üben sie eine ungebrochene Faszination aus: durch ihre besondere Ästhetik, ihren Reichtum an Mustern und Details, ihre Bildsprache und nicht zuletzt durch ihre Farbigkeit, Zitat Bay. Staatsbibliothek
Farben Japans
Ende Juni besuchte eine exclusive Gruppe der DJG in Passau die Ausstellung „Farben Japans“ in der Bayerischen Staatsbibliothek München.
Nach einer sehr informativen und spannenden Einführung durch Dr. Günther Meinradt konnten wir die ca. 130 Originalexponate aus dem Bestand der wertvollen Sammlung der Staatsbibliothek bewundern.