Japanisches Glas in Frauenau

25.6.2017    Die DJG besuchte „Kokoro – Japanisches Glas heute“ im Glasmuseum Frauenau. Eines der zentralen Exponate, „Botschaft aus der Vergangenheit“, kam mit Unterstützung der Gesellschaft in die Ausstellung. Der Künstler des Werks, Takahito Komure, lehrt als Professor an der Kunstuniversität in der Passauer Partnerstadt Akita.

Die Schau beschränkt sich auf wenige Werke und zeugt dennoch von der Fülle und Qualität glaskünstlerischen Schaffens in Japan. Die reduzierte Ästhetik der Werke lässt viel Raum für Assoziationen – und gelegentlich sogar den Werkstoff vergessen. Machiko Ito etwa erschafft mit Glasgarn und Häkelnadel zarte, wie aus Seidengarn anmutende Gebilde. An Blöcke aus Eis und Schnee erinnern die Objekte von Yoshiaki Kojiro, der Glasmasse aufschäumt, dem Zufall die endgültige Form überlassend. Einziger Wermutstropfen für die Besucher: diese wunderbaren Werke nicht mit den Händen erfahren zu dürfen. Den Ausflug der DJG Passau rundete ein Besuch der Galerie am Museum Eisch Atelier ab.

Es schmeckt mir!

11.-12.2.2017    „Oishii!“ (Es schmeckt mir!) – sagen die Japaner, um Wohlgeschmack am Esstisch zu signalisieren. Zur gleichnamigen Ausstellung reiste die Deutsch-Japanische Gesellschaft Passau nach Stuttgart ins Linden-Museum. Rund 25 Teilnehmer informierten sich über den Anbau von Reis und seine Bedeutung für die japanische Gesellschaft, über den „heiligen Trank“ Sake, die Rolle von Fisch, Meeresfrüchten und Algen, von Gemüse, Nudeln und Würzmitteln. Auch die Welt der Teetraditionen (Chanoyu und Sencha) sowie die Kultur des Picknicks wurden anschaulich vermittelt. Die Ausstellung überzeugt auch deshalb, weil sie mit multimedialen Elementen wie Filmen und Projektionen die Brücke zwischen historischen Exponaten und der Gegenwart schlägt. Selbst wenn ein Japaner die Instantnudeln erfand und sich die Küche durch Einflüsse von außen verändert, waren sich die Teilnehmer einig: Japan hat sich mit der Pflege seiner Esskultur ein Stück Identität bewahrt.

Ein weiterer Besuch führte in die Stuttgarter Staatsgalerie „Ans andere Ende der Welt“, eine Ausstellung, die japanische Farbholzschnitte impressionistischen Grafiken gegenüberstellt. In der fremden Bildwelt von Edo (dem heutigen Tokyo) begegneten europäische Künstler des 19. Jahrhunderts wie Pierre Bonnard, Henri de Toulouse-Lautrec und Paul Gauguin der bunten Welt des Theaters, der Vergnügungsviertel und der Mode. Vor allem im Medium des Farbholzschnittes gelangten diese „Bilder der fließenden Welt“ (Ukiyo-e) nach Europa. Die Impressionisten waren die ersten, die sich systematisch mit japanischer Kunst auseinandersetzten und auf ihrer Suche nach neuen Ausdrucksformen inspirieren ließen: In den farbenfrohen japanischen Drucken fanden sie Schönheit und Ausdruckskraft der geschwungenen Linie, simultane Perspektiven und überbordende Ornamentik. So stehen die Impressionisten am Anfang der großen Kunstströmung, die als Japonismus bezeichnet wird.