Sakura, Sakura!
26.4.2019 „Sakura, Sakura!“ huldigten Sängerinnen der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Passau der japanischen Kirschblüte, die beim Hanami-Fest in ganz Japan und auch heuer wieder in Passau gefeiert wurde. Dieses Mal fand die „Blütenschau“ im Garten des Evangelischen Zentrums St. Matthäus statt. Über die Blühstadien der Sakura und deren Bedeutung erzählte die zweite Vorsitzende und Festorganisatorin Yoriko Czerny, nachdem der erste Vorsitzende Norbert Palsa und Pfarrer Stephan Schmoll die Gäste begrüßt hatten. Vor allem der Neubeginn werde an Hanami gefeiert, meinte Czerny, „aber eigentlich lieben die Japaner die verblühende Sakura besonders – vielleicht weil sie für Schönheit und selbstlose Vergänglichkeit steht“. In diesem Stadium trägt der Wind die Blüten davon und just dieses Naturschauspiel konnten die Gäste dank einer heranziehenden Regenfront unter den Kirschbäumen von St. Matthäus erleben. Dass es viele Passauer Kirschbäume nicht mehr gibt, beispielsweise auf dem Gelände der Handwerkskammer Ecke Lupingäßchen/Nikolastrasse sowie beim Zentralen Omnibusbahnhof, berichtete das langjährige DJG-Mitglied Gudrun Burkert. 1989 hatte eine Delegation von Bürgern aus Passaus Partnerstadt Akita zusammen mit Oberbürgermeister Takada 500 kleine Kirschbäume als Geschenk überbracht, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt wurden. Die ausgewählte Sorte „Kanzan“ erwies sich auch in kalten Wintern als widerstandsfähig.
„Faszination Japan“ in Wien
19.-20.1.2019 Bei der traditionellen Neujahrsfahrt reiste die Deutsch-Japanische Gesellschaft Passau wie im Vorjahr nach Wien. Dort löste die Weltausstellung 1873 einen Hype um japanische Ästhetik (Japonismus) aus, dem sich die Ausstellung „Faszination Japan“ im Kunstforum Wien widmete. Vor allem Künstler hätten Kunst und Kunstgewerbe aus Japan gesammelt, erfuhren die Reiseteilnehmer im Rahmen der Führung durch die Ausstellung. Das fremdartige Formenvokabular, die japanischen Themen und Motive seien zuerst in die Bildsprache von Claude Monet, Edouard Manet und Edgar Degas integriert worden. Ihnen folgten Jüngere – Vincent van Gogh, Henri de Toulouse-Lautrec, Bonnard, Vuillard, Vallotton oder Franz Marc und Wassily Kandinsky. Dass auch der Zeichenstil des 1868 in Wien geborenen Universalkünstlers Koloman Moser stark von der Kunst Japans inspiriert war, zeigte eine große Werkschau im Museum für angewandte Kunst (MAK) anlässlich seines hundertsten Todestages. Die Kulturreise der DJG nach Wien war von der ehemaligen ersten Vorsitzenden Sibylle Rauscher initiiert worden, die ihr Amt im Januar an Norbert Palsa übergeben hatte.
Norbert Palsa neuer 1. Vorsitzender
10.1.2019 Norbert Palsa (62) wurde einstimmig zum neuen ersten Vorsitzenden der Deutsch-Japanischen Gesellschaft Passau gewählt. „Dank meiner Vorgängerin Sibylle Rauscher ist der Verein bestens aufgestellt“, sagt der ehemalige Topmanager, der mehrere Jahre in Tokyo das Japan-Geschäft der Bayerischen Landesbank mitverantwortete und mittlerweile im Ruhestand ist. Er möchte mit Wirtschaftsthemen das künftige Programm der DJG bereichern, zudem Kultur und Alltag im modernen Japan stärker in den Vordergrund rücken. Palsa wünscht sich, „neue Mitglieder, auch mittleren Alters, für den Verein gewinnen zu können“. Immer mehr Deutsche entdeckten Japan als Reiseziel, außerdem werde die Sommer-Olympiade 2020 in Tokyo den Blick auf dieses faszinierende Land lenken.
In ihrem Amt bestätigt wurden Yoriko Czerny als zweite Vorsitzende, Hans-Martin Burkert als Schatzmeister und Eva Riesinger als Schriftführerin. Beisitzer sind Dr. Angelika Adam, Prof. Dr. Ulrich Manthe, Ikuko Zur und neu Chisato Nagai-Schaller. Als Kassenprüfer fungieren weiterhin Joseph Schropp und Reinhold Zur.
Norbert Palsa dankte Sibylle Rauscher für 16 Jahre als erste Vorsitzende und 19 Jahre als dritte Vorsitzende. Rauscher stellte ihr Amt zur Verfügung, „weil ich mich wieder mehr anderen Interessen widmen möchte. Diese kamen in den letzten Jahren einfach zu kurz.“ Zuletzt hatte sie die Feierlichkeiten zum 35-jährigen Jubiläum der DJG Passau ausgerichtet, unter anderem mit einer Ausstellung zu japanischen Gärten und Landschaften im Passauer Kulturmodell. Dort hatte die ehemalige Vorsitzende 1994 auch ihre erste DJG-Ausstellung gezeigt: „Schöne Tradition“.
Weitere Ausstellungen sollten folgen und viel Aufsehen erregen, etwa 2003 über japanische Stoffblumen. 2007 waren in der Sankt-Anna-Kapelle Landschaftslithographien von Higashiyama Kaii und Skulpturen von Kunihiko Kato zu sehen, 2008 eröffnete im Kulturmodell nach zweijähriger Vorbereitung die Ausstellung „Faszination Japan Inspiration“, die im Anschluss nach Würzburg, Bielefeld und Bad Säckingen wanderte. 2009 folgte im WGP-Gewölbe „Aus dem Land der blauen Hortensie“ mit Pflanzenpräparaten aus dem Botanik-Museum Berlin-Dahlem, 2011 „Neujahr in Japan“ im Kulturmodell und 2013 „Japans Lackkunst“ in der Staatlichen Bibliothek.
Mit zahlreichen Konzerten, Lesungen und Vorträgen, Kirschblütenfesten und Teezeremonien, aber auch Kulturreisen brachte Sibylle Rauscher Interessierten das ferne Land nahe. Sie belebte außerdem die Städtepartnerschaft von Passau und Akita immer wieder neu. So reiste zu deren 30-jährigem Bestehen 2014 eine Gruppe von Bürgern und Stadträten, angeführt von Bürgermeisterin Erika Träger, mit der DJG nach Akita. Dieses Jahr wird die Gesellschaft mit ihrem neuen Vorsitzenden Norbert Palsa das 35-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft feiern. Dazu werden im Oktober eine hochrangige Delegation und ein Chor der Stadt Akita nach Passau kommen. Die Vorbereitungen laufen bereits.
Zum Jahr des Hundes
1.1.2018 Die Deutsch-Japanische Gesellschaft in Passau e.V. wünscht ihren Mitgliedern und Freunden ein gutes neues Jahr!
2018 ist das 30. Jahr der Regierungsära Heisei (sprich: he’i-sse’i) und nach dem ostasiatischen Kalender im 12-Jahreszyklus wieder ein Jahr des Hundes. Ein winterlicher Holzschnitt von Hokusai (19.Jht.), der für seine humorvollen Bildkompositionen berühmt ist, zeigt einen Fuji aus Schnee, auf dem sich allerdings zwei Katzen vergnügen. Aber hier liegt Schnee!
Japanisches Glas in Frauenau
25.6.2017 Die DJG besuchte „Kokoro – Japanisches Glas heute“ im Glasmuseum Frauenau. Eines der zentralen Exponate, „Botschaft aus der Vergangenheit“, kam mit Unterstützung der Gesellschaft in die Ausstellung. Der Künstler des Werks, Takahito Komure, lehrt als Professor an der Kunstuniversität in der Passauer Partnerstadt Akita.
Die Schau beschränkt sich auf wenige Werke und zeugt dennoch von der Fülle und Qualität glaskünstlerischen Schaffens in Japan. Die reduzierte Ästhetik der Werke lässt viel Raum für Assoziationen – und gelegentlich sogar den Werkstoff vergessen. Machiko Ito etwa erschafft mit Glasgarn und Häkelnadel zarte, wie aus Seidengarn anmutende Gebilde. An Blöcke aus Eis und Schnee erinnern die Objekte von Yoshiaki Kojiro, der Glasmasse aufschäumt, dem Zufall die endgültige Form überlassend. Einziger Wermutstropfen für die Besucher: diese wunderbaren Werke nicht mit den Händen erfahren zu dürfen. Den Ausflug der DJG Passau rundete ein Besuch der Galerie am Museum Eisch Atelier ab.











