Ausstellung „Fläche und Raum“
10.6.-2.7.2000 Die von der DJG in Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Passau organisierte Ausstellung „Fläche und Raum“ war ein Passauer Beitrag zum Kulturjahr „Japan in Deutschland 1999/2000“. In der Anna-Kapelle, dem Ausstellungsraum des Kunstvereins Passau, wurde Tuschmalerei von Koyama Se’i-un im Kontrast zur Metallplastik von Makoto Miura gezeigt; kalligraphische Arbeiten von Nobuko Häufle-Yasuda begegneten den Skulpturen von Osamu Nakajima.
Koyama Se’i-un (1897-1989), als Schüler von Matsubayashi Ke’igetsu der Tradition verhaftet, malte vorwiegend monochrom. In Natur und Landschaft fand er seine bevorzugten Motive, die er im Bild auf das Wesentliche reduzierte. Mit den Nuancen von Grau bis Schwarz erreicht er – bei aller „Flächigkeit“ dieser Malerei – eine starke Tiefenwirkung. Die anderen drei Künstler leben und arbeiten in Deutschland und Österreich. Eine Verbindung zur japanischen Kunsttradition ist am ehesten zu erkennen in der Kalligraphie. Doch finden sich auch in den modernen Skulpturen japanische Spuren.
Konzert in der Studienkirche
4.5.2000 Wenn Japan wie beim Konzert in der Studienkirche seine Musikkultur im Ausland präsentiert, stehen natürlich Instrumente (Japan-Info) wie Koto, Shakuhachi oder Shamisen und die entsprechende Musik auf dem Programm. Aus dem Musikleben in Japan ist allerdings die westliche klassische Musik nicht wegzudenken. Einen besonderen Rang nimmt Beethovens 9. Sinfonie ein: von deutschen Kriegsgefangenen am Ende des Ersten Weltkriegs in Japan eingeführt, wurde sie zu einer Art Musik-Ikone. Zum Jahresende erklingt sie in vielen Aufführungen im ganzen Land. So war es verständlich, dass man im „Japan-Jahr“ auch Dai-ku (=Nummer 9) in Deutschland zu Gehör bringen wollte – eine erstaunliche Leistung für ein Laienensemble! Und so hörten die Passauer in der gut besuchten Studienkirche „Beethovens Jubel unter dem Sonnenbanner“, wie der Kritiker Hermann Schmidt in der PNP schrieb.
Von exotischem Reiz war das anfangs aufgeführte Konzert für Tsugaru-Shamisen und Orchester, ein Werk von Isao Matsushita, dem Dirigenten. Der besonders intensive Ton dieser Shamisen-Variante behauptet sich durchaus gegen den westlichen Orchesterklang. Das laut Kritik „außerordentlich packende Konzert“ wurde mit großem Beifall aufgenommen.
Im Zeichen des Ginko
Juli 1999 Passend zum Motto der „Europäischen Wochen“ im Goethe-Jahr „Im Zeichen des Ginkgo“ organisierte die 3. Vorsitzende der DJG Passau Sibylle Rauscher eine Ausstellung unter dem Titel „Ginko – Wunder der Natur“ mit Gemälden und Lithographien der in Fürth lebenden japanischen Künstlerin Atsuko Kato. Seit langem ist diese fasziniert vom Ginkgo, der zu einer Konstante in ihrem Werk wurde. Neben Aquarellen und Lithos entstehen Ölgemälde in fast altmeisterlicher Technik. Sie bilden einen großen Teil ihres umfangreichen Oeuvres. Dabei reicht der Bogen vom spielerischen Umgang mit dem Ginkgomotiv über meditative Verarbeitung und symbolistische, traumhafte Darstellung bis ins Surrealistische. So regen manche Bilder von Atsuko Kato zur Meditation an, und in vielen ist ihr Empfinden für die Verletzlichkeit der Natur zu spüren, so z.B. in dem abgebildeten Gemälde „Licht“.
Zusätzlich zu den Kunstwerken war eine Reihe von Fotos uralter Ginkgobäume zu sehen, die Atsuko Kato und ihr Mann, der Bildhauer Kunihiko Kato, auf Reisen in Japan gemacht hatten. Zur Legende wurden die Bäume in Hiroshima und Nagasaki: sie überlebten die Katastrophe der Atombombe. Auf dieses Wunder bezieht sich der Titel der Ausstellung.
Hohe Kunst, traditionelle Materialien
8.-23.10.1994 Auf die Schönheit vieler Dinge des japanischen Alltags will die erste eigene Ausstellung der DJG Passau „Schöne Tradition – Materialgestaltung in Japan“ hinweisen. Seit Japan um die Mitte des 19. Jahrhunderts gezwungen wurde, sich dem Ausland zu öffnen, hat das Land manche, zum Teil gewaltige, Veränderungen erfahren. Die Entwicklung Japans zu einer der führenden Industrienationen der Welt brachte es mit sich, dass das Leben der Japaner von westlichen Einflüssen geprägt wurde. Dennoch blieben viele Traditionen lebendig und mit ihnen entsprechende Gegenstände. Klassische Materialien wie Bambus, Holz und Papier werden weiterhin verwendet. Groß ist die Zahl beliebter Muster oder Verzierungen, die zum Teil Jahrhunderte überdauerten. Es kommt zwar vor, dass traditionelles Material durch ein anderes ersetzt wird, z.B. Lackarbeit durch Kunststoff, Seide oder Baumwolle durch Kunstfaser. Der Charakter des Gegenstandes bleibt dennoch erhalten. Diese Aktualität der Tradition soll in der Ausstellung deutlich werden, wobei nur eine Auswahl aus dem unerschöpflichen Reichtum an dekorativen Formen zu sehen ist.
10 Jahre Städtepartnerschaft Passau – Akita
Juni 1994 Aus Anlass des Jubiläums präsentierte im Juni der Kunstgewerbe-Verein Akita eine umfangreiche Schau im Ausstellungsraum Anna-Kapelle. Keramik, Lack- und Metallarbeiten, Kunstvolles aus textilem Material und vieles mehr bekamen die staunenden Passauer zu sehen. Sie staunten angesichts der Perfektion der Handwerkskunst, für welche die Japaner bekannt sind.